Erdzeitalter und Erdgeschichte

Die ca. 4,56 Milliarden Jahre Erdgeschichte unterteilt man wissenschaftlich in verschiedene Erdzeitalter. Diese sind oft mit wichtigen Veränderungen und Ereignissen auf der Erde verknüpft, wie zum Beispiel Vulkanausbrüche, Einschläge von Meteoriten oder großen Überschwemmungen.

Ebenso sind die Entstehung und die Bewegung von Kontinenten, die großen Veränderungen im Erdklima, die Eiszeiten sowie die Ausbreitung von Wäldern, Pflanzen und Lebewesen mit den Erdzeitaltern verbunden.

Und auch die gesamte Geschichte der Entwicklung des Lebens auf unserem Planeten hängt stark mit den Erdzeitalten und den dort jeweils vorherrschenden Umweltbedingungen zusammen.

Das Wissen über diese Zusammenhänge ergibt sich aus der Untersuchung der Gesteinsschichten unter der Erdoberfläche:

  • Durch verschiedene physikalische und chemische Methoden kann die Zusammensetzung der Gesteine in den jeweiligen Schichten untersucht werden.
  • Auch kann der Zeitraum, in dem sich die jeweilige Schicht des Sedimentgesteins gebildet hat, bestimmt werden.
  • Und die Fossilien, die in den jeweiligen Schichten gefunden werden, geben Hinweise auf die Lebewesen, die in den entsprechenden Erdzeitaltern existierten.

So ergibt sich für die kompletten 4,5 Milliarden Jahre Erdgeschichte eine geologische Zeitskala, die auf den verschiedenen Erdzeitaltern beruht, welche mit den Schichten des Sedimentgesteins verknüpft sind. Man kann also sagen: Die Gesteinsschichten der Erde erzählen die Geschichte der Erde.

In diesem Artikel gehen wir genauer auf diesen Zusammenhang der geologischen Erdzeitalter mit der Erdgeschichte ein. Dabei interessieren vor allem diese Punkte und Fragen:

  • Welches sind die Erdzeitalter?
  • Wie hängen die Erdzeitalter mit der Erdgeschichte zusammen?
  • Wann erfolgte die Entstehung der Erde?
  • wann gab es das erste Wasser, den ersten Sauerstoff und
  • wann die ersten Lebewesen auf der Erde?
  • Und wie haben Wissenschaftler all dies herausgefunden?

Geologische Zeitskala

Die Unterteilung der Erdgeschichte in Erdzeitalter geht zurück auf die geologische Zeitskala, welche sich aus der Anordnung der Schichten des Sedimentgesteins ergibt.

Schichtung des Sedimentgesteins

Die Sedimentgesteine sind in vertikaler Richtung zeitlich aufeinanderfolgend angeordnet: Je weiter man von der Erdoberfläche in die Gesteinsschichten nach unten vordringt, umso älter sind die Gesteine.

Dieser Zusammenhang wird seit ca. 4 Jahrhunderten mit immer moderneren Methoden wissenschaftlich genau untersucht. Die entsprechenden Fachgebiete der Geologie heißen Chronostratigraphie und Geochronologie.

Die zeitliche Zuordnung der Gesteinsschichten zu den Erdzeitaltern spielt für viele weitere Gebiete der Naturwissenschaften eine große Rolle:

  • Durch die anorganischen Verbindungen in den Sedimentgesteinen können Wissenschaftler zurückschließen auf die physikalischen und chemischen Bedingungen zu den verschiedenen Zeiträumen.
  • Die Zusammensetzung der Gesteine kann untersucht werden und so kann zum Beispiel auf den Wassergehalt, den Sauerstoffgehalt und andere Umweltbedingungen geschlossen werden.
  • Die Gesteine können datiert werden, was eine zeitliche Zuordnung der Schichten und damit auch der jeweiligen Umweltbedingungen ermöglicht.
  • So können für viele wichtige Ereignisse und Veränderungen in der Erdgeschichte ungefähre oder oft auch ziemlich genaue Zeiträume bestimmt werden.
  • Die organischen Verbindungen und die in den Sedimenten gefundenen Fossilien ermöglichen ebenfalls eine Datierung und so eine zeitliche Rekonstruktion der Geschichte des Lebens auf der Erde.
  • Zusammen mit den Faktoren, die Informationen über die damaligen Umweltbedingungen geben, kann so rekonstruiert werden, unter welchen Bedingungen sich die verschiedenen Lebewesen entwickelten.